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Ursachen einer Blasenstörung
Die Ursachen von Blasenstörungen sind vielfältig, eine Belastungsinkontinenz hängt z. B. in vielen Fällen mit einer Schwächung des Beckenbodenmuskels zusammen.
Blasenstörung

Ursachen einer Blasenstörung

Die Blase ist ein Organ, das komplexe Aufgaben übernimmt. Sie speichert den Urin, wozu der Blasenmuskel entspannt ist, dadurch kann sich die Blase dehnen und mit Urin füllen. Um die Blase abzudichten, ist der Schließmuskel angespannt und verschließt so die Harnblase. Die Blase ist aber auch in der Lage sich kontrolliert zu entleeren, dafür zieht sich der Blasenmuskel zusammen und der Schließmuskel wird gelockert, sodass der Urin ungehindert durch die Harnröhre abfließt. Für diese komplexen Abläufe müssen Gehirn, Rückenmark, Muskeln und Nerven zusammenarbeiten, sodass es viele Ursachen für eine Störung dieser Prozesse und somit für die Entstehung einer Blasenstörung geben kann.

Ursachen einer Belastungsinkontinenz

Bei dieser Form der Blasenstörung liegt häufig eine Schwächung des Beckenbodens, der sich aus Muskeln und Bindegewebe zusammensetzt, vor. Der Beckenboden stützt den Schließmuskel der Blase und hält die Organe des Beckens an der richtigen Stelle. Frauen sind in der Regel häufiger von einer Belastungsinkontinenz betroffen, da Frauen durch ihr breiteres Becken und schwächere Beckenbodenmuskeln anfälliger sind.

Schwangerschaften und Geburten stellen eine zusätzliche Belastung für den Beckenboden dar. Frauen können bereits in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft von einer Belastungsinkontinenz betroffen sein, diese verschwindet jedoch nach der Geburt des Kindes meist wieder. Auch direkt nach der Entbindung kann es zu einer sogenannten postpartalen Harninkontinenz kommen, die aber in vielen Fällen im folgenden Jahr wieder verschwindet. Auch die Wechseljahre können aufgrund der starken Hormonumstellungen eine Belastungsinkontinenz hervorrufen. Frauen können mit individuell abgestimmtem Beckenbodentraining meist gut vorbeugen. Auch nach Schwangerschaft oder Einsetzen der Wechseljahre besteht die Möglichkeit, die Blasenstörung durch gezieltes Training zu verbessern.

Bei Männern entsteht die Belastungsinkontinenz meist durch Unfälle oder Operationen, beispielsweise bei Operationen der Prostata. Das Risiko als Mann eine Belastungsinkontinenz zu bekommen, hängt unter anderem vom Alter und dem individuellen Krankheitsfall ab. Sie bessert sich häufig innerhalb des auf die Operation folgenden Jahres, kann aber in einigen Fällen auch dauerhaft bestehen bleiben.

Blasenstörungen: Dranginkontinenz

Bei der Dranginkontinenz interpretiert die Blase ihren Füllstand falsch, sie gibt das Signal zur Entleerung aufgrund einer vollen Blase zu früh und damit in kürzeren Abständen. Gründe dafür können z. B. Blasensteine oder eine Blasenentzündung sein. Dranginkontinenz kann auch durch Nervenschäden oder –reizungen entstehen, die z. B. durch Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Alzheimer oder einen nicht ausreichend behandelten Diabetes mellitus hervorgerufen werden können. Ebenso können auch psychosomatische Faktoren eine Rolle spielen.

Ursachen einer Überlaufinkontinenz

Bei dieser Form der Blasenstörung wird die Blase, beziehungsweise die Harnröhre, durch ein Hindernis blockiert, wie z. B Harnsteine, eine vergrößerte Prostata oder eine Verengung der Harnröhre. Durch das Hindernis oder auch eine Nervenschädigung kann die Blase sich nicht mehr richtig entleeren und ist daher für eine zu lange Dauer sehr voll. Dadurch kommt es zu einem Urinabgang in Tröpfchen, um die volle Blase zu entlasten. Der Schließmuskel kommt in diesem Fall nicht mehr gegen den Druck an.

Miriam Schaum